Welcher Pferdebesitzer kennt es nicht: In Pferdezeitschriften, der Presse und auch im Internet gibt es tausende Fotos von Pferden. Auch wenn die wirklich Guten vielleicht nicht ganz so häufig zu finden sind, entsteht doch häufig der Wunsch, auch sein eigenes Tier – vielleicht sogar mit sich selbst – auf einem schönen Bild zu verewigen. Doch dies ist oft gar nicht so einfach.
Während Portraits vor allem bei guten Lichtverhältnissen noch halbwegs einfach zu erlernen und umzusetzen sind, gibt es andere Momente, die ungleich schwerer zu fotografieren sind. Oft reicht es hier nicht aus, die Technik der Fotografie zu beherrschen. Eine der zusätzlichen Schwierigkeiten besteht darin, den Auslöser im richtigen Moment zu betätigen, um das Tier im richtigen Moment zu treffen. Wer sich mit Pferden auskennt, und mit dem Thema Reiten auseinandersetzt, ist hier also ganz klar im Vorteil.
Christian beschäftigt sich seit vielen Jahren mit beidem: Der Fotografie und den Pferden. Pferdebilder sind daher über die Jahre zu einem Hobby von ihm geworden. So sind ihm beispielsweise schlechte Lichtverhältnisse in einer Reithalle, der ideale Moment, auf den Auslöser zu drücken, sowie der nicht immer ganz einfache Umgang mit dem Lebewesen Pferd bekannt.
Um sich zum Thema Fotografie austauschen und weiterbilden zu können, trifft er sich regelmäßig mit anderen Fotografen aus dem Raum Olpe, Drolshagen und Attendorn. Diese Gruppe tagt nicht nur zweimal im Monat, sondern besucht zudem Events, um das Fotografieren am realen Beispiel üben zu können. Darüber hinaus veranstaltet die Gruppe eigenständige, teils aufwändige Workshops.
Ein solches Fotoshooting fand jetzt auch bei uns, auf Hof-Höherhaus statt. Die Themen der Veranstaltung waren: „Low-Key-Fotografie mit Pferd“, „Pferd unter Reiter in der Bewegung“ und „schwierige Lichtverhältnisse in der Reithalle“.
Mit von der Partie sind auch Profifotografen wie Aileen Schulte, Gerrit Cramer und der angehende Bachelor of Arts Björn Bernhard, die durch ihren professionellen Background immer ein Auge auf die hohe Qualität dieser Workshops haben.
Nach kurzer Vorbereitung standen auch recht schnell die dafür in Frage kommenden „Models“ fest. Für das Thema Low-Key-Foto führte hier kein Weg an Kornelius vorbei. Der 10jährige, gekörte Friesenhengst ist nicht nur schwarz, was schonmal eine gute Voraussetzung ist, sondern sieht auch schlichtweg beeindruckend aus. Seine Besitzerin Marion Röhr wurde gefragt und war direkt mit Begeisterung dabei.
Für die Bilder in der Bewegung stand uns Fairytopia zur Verfügung, die im letzten Jahr mit Heike Mantel Vize-Verbandsmeister wurde und über das entsprechende Bewegungspotential verfügt. Auch Heike war von der Idee sofort angetan.
In Summe kommt hier natürlich einiges zusammen: Aileen, Gerrit und Björn mit professionellen fotografischen Kenntnissen, Christian mit seinem Spezialgebiet Pferdebilder und seiner Erfahrung, Kornelius und Fairytopia als wirklich tolle Models und mit Marion und Heike zwei Besitzer, die sich die Mühe gemacht haben, ihre Pferde entsprechend vorzubereiten und sich die Zeit zu nehmen. Zusätzlich bot Hof-Höherhaus mit Reithalle und tollem Außenplatz das notwendige Umfeld für dieses Vorhaben.
Und so trudelten an diesem Abend 10 Fotografen mit ihrem Equipment ein. Allein die Menge der Ausstattung war schon beeindruckend. Zu Beginn ging es auf den Außenplatz. Schließlich ist Licht das A und O eines Fotos und die Gruppe wollte der Dämmerung zuvorkommen. Heike drehte mit Fairytopia einige Runden und Christian erklärte, auf was es bei den Bildern ankommt. Um die Sache nicht direkt zu komplex zu machen, beschränkte man sich auf die Gangarten Trab und Galopp. Aileen, Gerrit und Björn untermauerten dies mit ihrem fotografischen Know-How.
Anschließend ging es dann in die Reithalle. Wieder drehten die beiden ihre Runden und es entstanden viele Bilder. Hier lag der Fokus auf den sich völlig veränderten Lichtverhältnissen einer Halle. Hier scharfe und rauscharme Bilder zu realisieren, ist oft nicht leicht.
Zum dritten Thema „Low-Key-Fotografie“ waren dann Kornelius und Marion an der Reihe. Schnell wurde ein Hinterdrund montiert und einige Blitze auf- und eingestellt. Kornelius posierte vor dem Hintergrund. Die Low-Key-Fotografie sollte nicht mit einer einfachen Unterbelichtung verwechselt werden. Vielmehr ist es Ziel, durch wenige, zielgerichtete Lichter das Motiv zu modellieren. So gibt es bei Low-Key-Bildern auch völlig schwarze Bereiche im Hauptmotiv. Die Belichtung der Konturen des Motivs erzeugen dann das spannend und etwas geheimnisvoll wirkende Bild.
Genau wie Fairytopia punktete auch Kornelius nicht nur mit toller Nervenstärke, sondern vor allem mit seinem Auftritt. Während Fairytopia ihre Beine offensichtlich noch weiter hob als sonst schon, hatte man bei Kornelius den Eindruck, er weiß ganz genau, dass er jetzt noch imposanter stehen soll.
Zum gute Schluss wurde die gesamte Truppe von Karl-Heinz Feldmann, dem Hofeigentümer zu Grillwurst und kühlen Getränken eingeladen.
Ein toller Workshop, für den ich mich bei allen bedanken möchte. Vor allem bei Kornelius mit Marion und Fairytopia mit Heike, die ihre Pferde top herausgeputzt und geduldig vorgestellt haben.
Christian plant jedenfalls weitere Shootings. Ideen sind reichlich vorhanden. Wer also Interesse hat, sollte sich einfach melden.